Berichte

Der Mistral bestimmt die Route Sardinien

 
 

Nach langen Vorbereitungen ist es am Montag den 10.10. soweit. Wir starten Richtung Genua, wo unsere Fähre um

Mit dem neuen Bootsanhänger über die Alpen ...                Foto: Mai-Compter

19,00 Uhr Richtung Palau ausläuft. Die Nacht wird lang, wir haben keine Kabinen und übernachten bei Wind in den Schlafsäcken auf Deck. Nach 13  Stunden Fahrt ist Land in Sicht, der Wind ist weg, und wir ändern kurzfristig unsere Tour und wollen am nächsten Tag von Norden, entlang der Ostküste, nach Süden paddeln. Auf dem Campingplatz Isola Gabbiani bauen wir die Zelte auf und beobachten, wie der Wind zunimmt. Nach zwei Stunden haben wir 6 Bft. (ca.45Km/h Windgeschwindigkeit) und die Surffreaks gehen aufs Wasser. Der Wetterdienst sagt auch für die nächsten Tage Wind aus NW voraus, wir ändern erneut die Route, bauen ab und fahren nach Santa Lucia an die Ostküste. Am Mittwoch haben wir Traumwetter und wir wollen endlich los. Das erste Packen ist das schwierigste. Der Gepäckraum in den Booten ist begrenzt, aber der Berg mit Gepäck ist groß. Proviant, Wasser und  Wein für drei Tage plus Zelt, Klamotten und und und - es bleibt einiges im Auto zurück.

Es geht los, am Horizont, ca. 50 km entfernt die Isola Tavolara, eine Insel 5km lang, 0,6 km breit und 560 m hoch. Wir paddeln an Traumstränden vorbei, kehren in Strandbars ein, oder liegen im Sand und genießen die Sonne. Nach ca. 20km übernachten wir in einer Bucht, und kochen aus der „grünen Serie“.

...zu traumhaft schönen Stränden an Sardiniens Westküste.                                          

Foto: Mai-Compter

Am Donnerstag wieder gutes Wetter mit 2-3 Bft. Das Packen geht jetzt viel einfacher, da alles was da liegt, mit muss. Das Ziel, - Richtung Isola Tavolara. Der Wind frischt nachmittags auf, die Steilküste nimmt zu und wir sind froh, eine kleine Insel mit Kiesstrand für die nächste Nacht gefunden zu haben. Am Freitag wollen wir an der Insel Tavolara anlegen. Fast um die ganze Insel ist Steil-küste, nur an einem Ende ist ein Kiesstreifen mit einer Bar. Nach einem Glas Wein  müssen wir weiter, da der Wind weiter zunimmt. Wir queren eine 4km Bucht mit Rücken-wind und wollen in der Bucht von Olbia, im Windschatten, einen Campingplatz aufsuchen. Heute wollen wir duschen, und Essen gehen. Fehlanzeige. Den Campingplatz gibt es nicht mehr und wir bauen bei inzwischen 4-5 Bft. hinter einer Düne die Zelte auf, und kochen aus der „ roten Serie“

Am Samstag bläst es mit 6-7 Bft. An eine Weiterfahrt Richtung Costa Smeralda ist nicht zu denken. Zwei Mann holen mit dem Linienbus das Auto, und wir fahren wieder in Richtung Süden nach Cala Gonone. Aber auch hier bläst es gewaltig, so das wir die nächsten zwei Tage mit Wanderungen und einer Fahrt ins Landesinnere verbringen.

Nach dieser stürmischen Zeit können wir die nächsten Tage doch noch die traumhaften Buchten und Grotten des Golfes von Orosei mit den Kajaks besuchen. Wir paddeln an Felsküsten entlang, fahren in Grotten ein und legen in kleinen Buchten mit Sandstrand an. Viele Strände sind von Land nicht zugänglich, aber auch an den von Ausflugsbooten angefahrenen Buchten gibt es in der Nachsaison sehr wenige Touristen.

Am letzten Tag waren wir wieder im Norden bei Capo d´ Orso, wo zwei von unserer Gruppe über die Insel La Maddalena nach Palau paddeln. Trotz Seekarte geraten sie in ein Militärisches Sperrgebiet und werden von der Küstenwache mit Nachdruck zur einer Kursänderung aufgefordert.

Resümee:Sardinien hat eine sehr schöne Küste,und der Eine oder Andere von uns kommt mit seinem Boot sicher nochmals zurück. Nur den „Mistral“, den hatten wir nicht im Griff.

Georg Hamal