Berichte

Tre giorni in laguna di Venezia

 
 

Auf Einladung der italienischen Kanuvereinigung „Associzione Canoistica Arcobaleno“ beteiligten sich 6 Paddler der TG Biberach im Juli 2001 an der traditionsreichen Lagunenfahrt.

Treffpunkt war am Donnerstag der Campingplatz Venezia, von wo wir am Freitag Morgen zum Museo archelogiko in Altino fahren, um die Ausgrabungen aus der Römerzeit zu besichtigen. Nach der Begrüßung durch den Tourenleiter Tito und seiner Frau Carmela gilt es, ca. 60 Boote in einem Kanal zu Wasser zu lassen, und mit Gepäck für die nächsten 3 Tage zu beladen. Nach einer einstündigen Kanalfahrt erreichen wir  erwartungsvoll die 550 qkm große Lagune. Die Wassertiefe beträgt hier bei Normalwasser ca. 0,3-1 m und der Unterschied zwischen Ebbe und Flut 0,56m. In der Lagune gibt es 160 Inseln, von denen aber nur 25 bewohnt sind.

Wir paddeln Richtung Süd, vorbei an Torcello nach Burano, wo unsere Italienischen Gastgeber im Garten des Gemeindehauses Minestrone mit Wein anbieten. So gestärkt geht es weiter zur Insel Mazzorbo, wo wir die Zelte neben einer alten Festung aufstellen. Da es noch früh am Abend ist, bilden sich viele kleine Grüppchen, und erkunden die Nachbarinseln. Auch wir Biberacher landen zum Schluss in einem Restaurant auf Burano und lassen den Abend bei Pasta, Fisch und Wein ausklingen.

Am Samstag ist Burano auf dem Programm.

Burano, die Insel der bunten Häuser. Nirgendwo sind die Farben der Fassaden wilder: Ochsenblutrot, senfgelb, lavendel- jeder vorstellbare Ton ist vertreten. Wir paddeln in kleinen Gruppen durch die Kanäle und genießen anschließend den Vormittag auf der Piazza bei einem Espresso. Nach Auffüllen der Wasser- und Proviantvorräte geht es weiter Richtung Klosterinsel San Francesco del Deserto, vorbei an der Gemüseinsel San Erasmo, der Insel Lazzaretto Nuovo zu unserem nächsten Übernachtungsplatz, der Insel Certosa. Nach Aufstellen der Zelte gibt es eine Venezianische Spezialität „sardee in saor“ und Wein. Am Abend, um 23,30 ist in Venedig anlässlich des Festes “Redentore“ ein großes Feuerwerk angesagt, aber bis dahin haben wir noch viel Zeit. Mit 3 Dortmundern paddeln wir Richtung Punta Sabioni, queren zweimal den mit Vaporetti, Fähren, Lastbooten, Taxis und Polizeibooten sehr stark befahrenen Canale di s. Nicolo, und erreichen eine ca. 300m lange Kiesbank mit warmem Wasser nicht weit von der Einfahrt in die Lagune - ein herrlicher Badestrand, den auch viele Italiener zum Baden nutzen.

Der Sonnenuntergang bei einem Glas Wein in der Bar auf der Insel San Erasmo ist unvergesslich.

Um 22,30 Uhr ist Abfahrt zum Feuerwerk. Nun wächst die Gruppe nochmals um 25 Boote - Italiener, die nur das Feuerwerk und die Fahrt durch Venedig mitmachen wollen. Alle Mitfahrenden kennzeichnen Ihre Boote mit Positionslichtern und verlassen die Übernachtungsinsel. Gegen 03 Uhr ist auf Certosa Ruhe eingekehrt, wobei die Venezianer bis in die Morgenstunden feiern.

Am Sonntag steht Venedig auf dem Programm. Auf dem Weg dahin besuchen wir noch die Insel Murano, befahren einige Kanäle, weiter entlang der Friedhofsinsel St. Michele Richtung Venedig. Ein kurzes Sammeln der Boote, warten auf eine Lücke im Verkehr, und hinein in das Labyrinth. Bei der Fahrt durch die engen Kanäle mit Gondel- und Taxiverkehr, zieht sich die Gruppe weit auseinander, und wir sind froh, einen kundigen Führer zu haben. Wo wir sind, finden wir erst heraus, als wir vor uns die Seufzerbrücke sehen. Dahinter befindet sich das Becken von San Marco mit Dogenpalast und der Kirche San Marco. Der starke Schiffsverkehr und das Kabbelwasser verlangen unsere volle Aufmerksamkeit, und so können wir erst im Canale Grande an der Campo D. Salute eine Verschnaufpause einlegen. Die Weiterfahrt bei regem Verkehr durch den Canale Grande, unter der Rialto Brücke durch, ist sehr beindruckend.

Zum Abschluss laden uns die Veranstalter zu „Tito´s flying eagle“vom Grill auf die Insel Campalto ein, wo wir uns bei einigen Gläsern Wein für die schönen Tage und die herzliche Gastfreundschaft bedanken.

Text: Georg Hamal